Milchviehalter bereit zu Veränderungen - DBV-Fachforum Milch
DBV-Vizepräsident und Milchviehhalter Karsten Schmal erklärte zu dem Bereich
der Standardsetzung und Haltungskennzeichnung: "Für höhere Produktionsstandards
samt deren Kennzeichnung brauchen wir Planbarkeit, Finanzierung und
Umsetzungsmöglichkeit. Nur in diesem Dreiklang können wir Milcherzeuger den von
der Gesellschaft geforderten Umbau der Tierhaltung mittragen. Dazu bedarf es
einer abgestimmten Mitwirkung aller Beteiligten in der Kette: Milchviehhalter,
Molkereien, Handel, Verbraucher und Politik. Politische Rahmenbedingungen, die
unterstützend wirken, sind hier unerlässlich, wie zum Beispiel Verbesserungen
im Bau- und Genehmigungsrecht."
Mit der angestrebten Auslobung des Systems QM-Milch sieht Schmal eine Chance
für die deutschen Milchbauern für mehr Sichtbarkeit und Wertschöpfung. Dafür
bedarf es einer möglichst hohen und langfristigen Marktdurchdringung des
Tierwohlmoduls "QM+", welches in der Kette gemeinsam definiert wurde und dessen
erfolgreiche Umsetzung nun zum 01. April 2022 ansteht. "Da wo QM-Milch
draufsteht, muss auch QM-Milch drin sein", so Schmal.
Das Anlaufen der Branchenkommunikation "Initiative Milch" im zweiten Halbjahr
2021 wertete Vizepräsident Schmal als Erfolg aller beteiligten Akteure: "Wir
haben es geschafft, in einem Sektor mit circa 55.000 Milchbauern und 150
Molkereien eine gemeinsam getragene Branchenkommunikation auf die Beine zu
stellen. Das war keine Selbstverständlichkeit und ist ein Erfolg der
Milchwirtschaft." Die Diskussionen in diesem zweiten großen Themenfeld "Branchenkommunikation & Ernährung" zeigten, dass die kommunikativen
Herausforderungen nicht weniger werden, die Branche aber den richtigen Weg
eingeschlagen habe. Schmal hielt fest: "Als Branche sind wir offen und lernen
täglich dazu. Milch muss als nachhaltiges und gesundes Lebensmittel in die
Köpfe unserer Verbraucher getragen werden."
Die ungünstige Witterung während der Getreideblüte und -ernte führte in diesem Jahr zu einem verstärkten Mutterkornbefall vor allem beim Roggen und der Triticale.