25.02.2014

Jahreshauptversammlung Hessischer Waldbesitzerverband -Kreisgruppe Fulda- in Petersberg-Margretenhaun

Der Vorsitzende Christoph Müller begrüßte alle anwesenden Waldbesitzer, die Mitarbeiter der Forstverwaltung sowie die Ehrengäste und Referenten. Sein besonderer Gruß galt dem Präsidenten des Hessischen Waldbesitzerverbandes, Herr Michael Freiherr von der Tann sowie Herrn Raupach als Geschäftsführer des  Hessischen Waldbesitzerverbandes. Sein Gruß galt auch Herrn Küthe von der Hessischen Landesregierung und Herrn Stüss von Hessenforst sowie Landrat Herrn Bernd Woide. Anschließend ging der Vorsitzende kurz auf die aktuelle Forstpolitik ein. Nachhaltige Bewirtschaftung sei nach wie vor Grundlage der Wirtschaftsweise im Waldbesitz. Die Planung bis zu 8% der Hessischen Staatsforsten still zu legen, kritisierte der Vorsitzende gegenüber der neuen Schwarz-Grünen-Landesregierung scharf.

Herr Küthe überbrachte die Grüße der Landesregierung in Wiesbaden und schätzte die aktuelle Situation der Waldbesitzer mit guten Preisen, keinen Sturmschäden, positiv ein.

Zu der Landespolitik machte er noch keine konkreten Aussagen.

Herr Stüss von Hessenforst lobte die gute Binnenkonjunktur mit steigender Nachfrage bei Nadelholz. Es seien jedoch dringend Schnee und Frost notwendig, damit die Holzerntearbeiten durchgeführt werden können. Wichtig sei zukünftig ein Dialog nach außen, wegen öffentlicher Kritik an der Waldbewirtschaftung  und ein Dialog nach innen, zur Verbesserung der Arbeitssicherheit im Wald.

Kreisjagdberater Köhler beleuchtete das Verhältnis Forst und Jagd. Jagdverpachtungen würden immer schwieriger, weil der Wildschadensersatz eine zunehmende Rolle spiele. Er wies darauf hin, dass mit steigendem Waldanteil auch der Wert einer genossenschaftlichen Jagd besser wird.

Im Rahmen der Vorstandswahlen wurden folgende Personen in den Vorstand der Kreisgruppe gewählt:

Vorsitzender:                                       Christoph Müller                     

Stellvertretender Vorsitzender:            Lothar Röder

Vertreter des Privatwaldes:                  Markus Leibold   

Vertreter des Großprivatwaldes:          Moritz Freiherr von Wilmowski

Vertreter des Interessentenwaldes:      Reinhard Post

Vertreter des Kommunalwaldes:          Bürgermeister Wolf, Gersfeld

Vertreter des Privatwaldes:                  Thomas Seng

Der Landrat informierte über den Regionalplan für Windenergie, dessen erste Offenlegung bereits erfolgt ist und dessen zweite Offenlegung in Kürze ansteht. Die vom Land Hessen vorgegebenen 2% der Landesfläche könnten auch im Landkreis Fulda kaum erreicht werden. Er traf einige kritische Aussagen zur Energiewende und war der Auffassung, dass der Wald auch in Zukunft umfänglich zur Holzproduktion genutzt werden müsse und eine großflächige Stilllegung nicht sinnvoll sei.

Der Präsident „von der Tann“ging auch auf die gute Holzpreissituation ein, gab aber zu Bedenken, dass mit den heutigen Preisen erst die Preissituation aus dem Jahr 1990, vor den großen Stürmen, erreicht worden sei. Die Rationalisierung im Wald mit mehr Technik und weniger Waldarbeitern habe zu einer völlig neuen Situation geführt. Des weiteren nahm er Stellung zu den Koalitionsverträgen in Berlin und Wiesbaden. Hervorzuheben sei, dass der neue Bundesminister für Landwirtschaft und Forsten das Eigentum positiv bewertet hat. In Bezug auf die Hessische Landesregierung führte er aus, dass die Stilllegung von Wald keine Lösung sei. Es sei nicht nachvollziehbar, dass nachhaltige Waldwirtschaft bei uns in Frage gestellt wird.

Herr Raupach ging anschließend noch auf das Verhältnis von Naturschutz und Wasserwirtschaft in Bezug auf die Forstwirtschaft ein. Des weiteren sind Probleme bei Waldförderung in Verbindung mit der Wirtschaftsbank zu beklagen.  

Herr Pfaff informierte zunächst über den Holzhof Breitenbach, der im großen Stil Holzlogistik, Holzaufkauf im Industrieholzbereich organisiert. Die Firma bewältigt rund 275.000 Festmeter pro Jahr und ist auf Schienentransporte spezialisiert. Märkte sind insbesondere Deutschland und Litauen. Holz wird vor allem an Sägeindustrie, Schleifholzbetriebe und Palettenbetriebe geliefert. Die Firma arbeitet mit eigenen Harvestern und Rückemaschinen, eigenen LKW’s und Einrichtungen für den Schienentransport. Anschließend ging er auf die Preisentwicklung der einzelnen Holzsortimente ein. Er kritisierte, dass in Zentraleuropa die höchsten Rundholzpreise zur verzeichnen sind und führte das auf die Windkalamitäten der letzten Jahre, auf die umfangreiche Waldstilllegung und den Umbau zu mehr Laubholz in den Wäldern, zurück.

Der Präsident des Hessischen Waldbesitzerverbandes Michael Freiherr von der Tann ehrte das ausscheidende Vorstandsmitglied Alfred Schwarz für seine 38jährige Vorstandstätigkeit mit einem Ehrenbrief und einem Präsent.

Jochen Rümann informierte über die geplante Waldlehrfahrt im Jahr 2014 in das Salzburger Land.

Am Ende der Versammlung bedankte sich der Vorsitzende Christoph Müller bei allen Rednern und Teilnehmern der Versammlung und schließt die Versammlung um 22.00 Uhr