11.04.2014

Erdkabel statt Freileitungen

Kreisbauernverband Fulda-Hünfeld und Gebietsagrarasuschuss Fulda lehnen Erdkabel ab
 
Die Landwirtschaft im Landkreis Fulda lehnt Erdverkabelungen anstelle von Freileitungen der durch das Kreisgebiet geplanten Starkstromleitungen ab. Sowohl der Kreisbauernverband (KBV) Fulda-Hünfeld als auch der Gebietsagrarausschuss (GAA) Fulda stehen den Hochspannungstrassen kritisch gegenüber.
 
Dies erklärte sowohl KBV-Geschäftsführer Dr. Hubert Beier als auch Kreislandwirt Emil Funk als Vorsitzender des GAA, der sich ebenfalls eingehend mit der Materie beschäftigte. Man reagiere zu Aussagen von Politikern zum ersatzweisen Bau von Erdkabeln anstelle von Freileitungen, worin diese vermeintlich günstigere Verhältnisse für Umwelt, Natur und Landschaft als auch für die Menschen sehen.
 
Erdverkabelungen von Höchstspannungsleitungen wie der 500 kV-Gleichstrom-Leitung "Sued.-Link", die sich voraussichtlich am Trassenverlauf der A7 orientieren soll, als auch der 380 kV Wechselstromleitung von Mecklar nach Grafenrheinfeld über das Umspannwerk Dipperz bezeichneten Beier und Funk als problematisch für die Landwirtschaft. 
Für eine solche Bauweise wird ihren Angaben zufolge ein 22 Meter breiter Kabelschutzstreifen verlegt, die Kabel in Magerbeton oder einer Kies- und Sandbettschüttung ummantelt. In Abständen von 500 bis 700 Metern seien Muffenbauwerke notwendig. "Auf einer einen Kilometer langen Trassenlänge werden dadurch 2,2 Hektar Fläche in Anspruch genommen und nachhaltig geschädigt", so KBV-Geschäftsführer Dr. Beier. 
 
Eine solche Erdverkabelung bezeichnete Kreislandwirt Funk als einen massiven Eingriff in die vorhandene Bodenstruktur. Erwiesen sei, dass sich in solchen Trassenverläufen die durchschnittliche Bodentemperatur um drei bis 5 Grad erhöhe und die Wasserführung im Boden unterbrochen werd. Zudem komme es zu einer starken Einengung des Wurzelraumes für die Pflanzen.
 
Wegen der massiven Eingriffe würden sich nachteilige Auswirkungen auf Natur und Landwirtschaft und damit "deutliche und langfristige Ertrasminderungen für landwirtschaftliche Fläche Feldfrüchte" ergeben, argumentierten die beiden Vertreter der Landwirtschaft. Außerdem dürfe nicht unberücksichtigt bleiben, das durch regelmäßige Wartungs- und Reparaturarbeiten an der Leitung es immer wieder zu Eingriffen ins Bodensystem notwendig würden.