17.06.2021

Startschuss für "Rücksicht macht Wege breit" fällt in der Gemeinde Neuhof

Kommen sich auf einem Weg Radfahrer und Traktorfahrer entgegen, wird es schnell eng. Moderne landwirtschaftliche Maschinen sind oft breit und haben auf schmalen Wegen kaum Ausweichmöglichkeiten. Doch die Traktorfahrer sind auf die Wege angewiesen, denn sie müssen ihren Arbeitsplatz, die Wiesen und Felder erreichen. Auch in diesem Jahr wirbt der Kreisbauernverband Fulda-Hünfeld e.V. daher mit der Aktion "Rücksicht macht Wege breit" um Verständnis auf beiden Seiten.
Dazu fand unlängst zum Start der Aktion ein Vorort-Termin auf dem Mittelweg in Neuhof statt. Wege wie diesen nutzen Radfahrer und Spaziergänger gerne, um dort Erholung zu finden oder sich sportlich zu betätigen. In den vergangenen Jahren wurden viele Wege, welche ursprünglich hauptsächlich zur landwirtschaftlichen Nutzung gebaut worden sind, zusätzlich als Radwege ausgewiesen. Hintergrund ist, dass der Landkreis Fulda sein Radwegenetz ausbaut. "Durch die Nutzung bereits vorhandener Wirtschaftswege als Radweg kommen auf die Gemeinde weniger Kosten für Bau und Unterhaltung der Wege zu und es wird weniger wertvolle Fläche versiegelt", erläutert Sebastian Schramm, Geschäftsführer des Kreisbauernverbands, die Vorteile. Im Umkehrschluss bedeute dies jedoch, dass bei jeder Nutzung des Weges die Bedürfnisse der jeweils anderen Verkehrsteilnehmer von allen Beteiligten beachtet werden müssen, fügt er hinzu.
Um auch in der aktuellen Erntesaison darauf aufmerksam zu machen, hat der Kreisbauernverband Fulda-Hünfeld e.V. die Aktion "Rücksicht macht Wege breit" im Landkreis Fulda erneut ins Leben gerufen. Ein auf den Weg aufgebrachtes Piktogramm, auf dem sich Traktorfahrer und Radfahrer zuwinken, soll die verschiedenen Verkehrsteilnehmer dafür sensibilisieren, dass durch gegenseitige Rücksichtnahme die Wege für alle nutzbar sind. Somit sollen Konflikte und mitunter auch gefährliche Situationen vermieden werden, erläutert KBV-Vorsitzender Stefan Schneider während des Termins in Neuhof. In den nächsten Wochen werden die Piktogramme auf Wunsch der teilnehmenden Gemeinden auf entsprechenden Wegen angebracht.
Zum Start der Aktion waren Neuhofs Bürgermeister Heiko Stolz, Hauptamtsleiter Ulrich Möller, Ortslandwirt Harald Sorg und Landwirt Peter Best sowie Martin Sudbrock vom Landkreis Fulda zugegen. Wie Heiko Stolz betonte, liegen ihm als Rathauschef "beide Zielgruppen am Herzen". Laut Ulrich Möller seien die meisten Menschen vernünftig. Doch es würde immer wieder auch Fahrradfahrer geben, die die Wege als "ihr Refugium" ansehen. Die Daseinsberechtigung der Wirtschaftswege liege aber zunächst darin, die Felder und Wiesen für die Landwirte erreichbar zu machen, sagte er.
Auf dem Foto sind Martin Sudbrock vom Landkreis Fulda (von links), Neuhofs Bürgermeister Heiko Stolz, KBV-Vorsitzender Stefan Schneider, Ortslandwirt Harald Sorg, Hauptamtsleiter Ulrich Möller, Landwirt Peter Best und KBV-Geschäftsführer Sebastian Schramm. Sie setzen sich für ein gutes Miteinander von Traktorfahrern und Radfahrern ein.